Therapie

Auch beim Pferd wird diese Methode seit Jahren bei Gelenkerkrankungen, deren Beschwerden mit konventionellen Schmerzmedikamenten, Kortisonen und anderen Therapien nicht vollständig beseitigt werden können, erfolgreich eingesetzt.

Radiosynoviorthese bedeutet übersetzt „die Wiederherstellung der Gelenkschleimhaut durch radioaktive Strahlung“, d. h. die entzündeten Gelenkstrukturen werden mit radioaktiven Substanzen lokal behandelt.

Das im Gelenk eingesetzte Radionuklid (z. B. Yttrium oder Rhenium) entsendet Beta-Strahlung mit einer sehr kurzen Reichweite, sodass nur die kranke Gelenkschleimhaut therapiert wird und das angrenzende gesunde Gewebe unbelastet bleibt.

Die Durchführung einer Radiosynoviorthese kann in den meisten Fällen analog zur normalen Gelenkbehandlung am stehenden Pferd erfolgen.

Da mit offenen radioaktiven Substanzen therapiert wird, ist allerdings eine spezielle Ausbildung und Zulassung des durchführenden Tierarztes notwendig.

Eingesetzt wird diese Methode bei chronisch entzündlichen Veränderungen der Gelenkinnenauskleidung (Synovialmembran), die oft mit einer erheblichen Bildung von Gelenkzotten und Fibrinzubildungen einhergeht. Aus diesem Grunde kann es in Einzelfällen notwendig sein, das erkrankte Gelenk vor Durchführung der RSO zu arthroskopieren und eine Spülung des Gelenkes sowie eine Entfernung der Weichteilzubildungen vorzunehmen.

Bei der Chiropraktik handelt es sich um eine manuelle Behandlungsmethode, die bei vielen Gesundheits- und Rittigkeitsproblemen des Pferdes eingesetzt werden kann. Im Zentrum der Chiropraktik steht die gestörte Funktion der Wirbelsäule und die Auswirkungen dieser Störung auf das Nervensystem und damit auf den Gesamtorganismus.

Chiropraktik kann eingesetzt werden bei akuten und chronischen Problemen des Halte- und Bewegungsapparates, bei Verspannungen, bei Steifheit, als begleitende Therapie bei chronischer Lahmheit, die z. B. durch Spat, Hufrollenentzündung, Hufrehe oder Sehnenprobleme verursacht wurde, sowie zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Athleten „Pferd“, im Zuge einer prophylaktischen Behandlung zur Erhaltung der Gesundheit sowie zur Gesunderhaltung von alten Pferden.

Akupunktur
Die Akupunktur der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat in den letzten Jahren in der Veterinärmedizin immer mehr Anerkennung gefunden. Durch zahlreiche Forschungen und Studien weiß man inzwischen, dass sie alle wichtigen physiologischen Systeme des Organismus beeinflusst. Primär wirkt sie über das zentrale Nervensystem, das auf den aktiven Bewegungsapparat, das Hormonsystem und das Herz-Kreislauf-System wirkt.

Der Nadelstich führt an Nervenenden zu Stimulationen des Rückenmarks und anderen Teilen des Gehirns. Dadurch kann bereits im Rückenmark die Weiterleitung eines Schmerzimpulses unterdrückt werden. Außerdem werden körpereigene Übermittlungsstoffe und Opiate (z. B. Endorphine und Dynorphin) freigesetzt. Viele dieser Wirkungsweisen können sonst nur über künstliche, pharmazeutische Produkte (z. B. Tabletten und Injektionen) erreicht werden. Besonders wirksam ist die Akupunktur bei folgenden Beschwerden:

• Muskelverspannungen
• Rückenprobleme
• Atemwegserkrankungen
• Störungen der Sinnes- und Geschlechtsorgane
• psychische Auffälligkeiten

Chiropraktik und Akupunktur sind als Begleittherapien zur schulmedizinischen Versorgung des Patienten sehr wirkungsvoll und unterstützend.
Quellenangabe: www.iavc.com; www.QiAcademy.eu